Thai lernen an einer Berliner Volkshochschule

Das ist ein Erfahrungsbericht von René Gäbler. Herzlichen Dank!

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Thai zu lernen kann Spaß machen und einfach sein!

Irgendwann Ende 2015 bin ich einmal auf ThaiFM.de gestoßen. Wie das meist so ist, beim Rumsurfen findet man einen Link, einen Kommentar, einen weitergeleiteten Bericht und schwubbs ist man auf einer Website gelandet. Oft schaut man und surft weiter. Manchmal jedoch bleibt man hängen. Bei ThaiFM.de bin ich hängengeblieben, habe vorgeschlagen, etwas für die Seite zu schreiben, habe es etwas herausgeschoben und da bin ich.

Mein Name ist René Gäbler. Ich bin 44, arbeite als freier Autor in Berlin und beschäftige mich derzeit mit Crowdfunding und Angeln. Einmal in der Woche fahre ich zur Volkshochschule Berlin Mitte und nehme dort am Sprachkurs Thai teil.

Inzwischen bin ich beim Kurs A 1.2. Zwei Stunden in der Woche sitze ich in einem kleinen Klassenraum und höre an, was meine Lehrerin Frau Nitaya Ahbe mir über die fremde Sprache beibringt. Manchmal glaube ich, ich bin der schlechteste Schüler der kleinen Klasse. Im Kurs Thai A 1.1 waren wir noch 14 Schüler. Inzwischen sind wir auf 8 zusammengeschrumpft. Es macht ungeheuren Spaß. Wer Thai lernen möchte, wirklich lernen möchte, der ist bei einem solchen Kurs am Besten aufgehoben.

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Eine kleine Vorgeschichte

Warum lerne ich Thai? Wie bin ich in diesen Kurs gelangt? Wisst ihr, das ist eigentlich eine ganz verrückte Geschichte. Ich wollte nie nach Thailand. Nein, echt nicht. Thailand war für mich ein höllisch weit entferntes Sex-Tourismus-Land das mich absolut nicht interessiert hat. Ich wusste von dem Land nichts. Ich kannte niemanden dort.

Jedes Jahr kommen meine besten zwei Freunde auf die absurde Idee, mir am Montag zu sagen, welche Reisedokumente ich am Mittwoch unterschreiben soll. Die kapieren das nie! Auf diese Weise haben sie mich nach Samos und nach Ibiza geschleift. Diesmal wollten sie nach Thailand. Ich hab´ mich mit Händen und Füßen gewehrt und wurde schließlich unter Alkohol-Einfluss überredet.

Ich bin mit meinem Freund und den zwei besten Freunden dahin. Während einer der Kumpels auf eine nicht nachvollziehbare Weise einen Alleingang gestartet hat und der andere Mal gut drauf und mal am Boden zerstört war, wurde ich und mein Freund von den Eindrücken da regelrecht überrollt.

Wir waren in Bangkok und in Hua Hin für etwas mehr als zwei Wochen. Wir haben in einer Gay-Bar mit drei Jungs und dem Bar-Mann eine Extrem-Party gefeiert, waren auf einer thailändischen Hochzeit mit etwa 600 Gästen, haben das Essen genossen, das Wetter und die netten überaus freundlichen Menschen. Wir haben die kleine Musik-Bar in Hua Hin liebgewonnen und haben im Siam Paragon in Bangkok super genial gut gegessen. Wir haben am Pool abgehangen, sind von der Hotel-Putze eingeschlossen wurden (nur kurz) und haben im Einkaufszentrum geschlemmt während die Bedienung sich gewundert hat und schon neben uns in Reih und Glied aufgestellt war, ob wir das alles wirklich essen wollen. Wir waren am Affentempel Wat Khao Takiap und haben zwischen den Karpfen im Pala am Wasserfalle gesessen. Ich muss da wieder hin! Unbedingt und jedes Jahr! Aber ich will mehr erfahren und tiefer eintauchen, als es einem als Tourist möglich ist. Und das geht nur, wenn man die Sprache lernt.

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Der Thai-Kurs an der Berliner Volkshochschule

Ich habe mir jede Menge Thai-Kurse gekauft, die ich Euch in einem anderen Beitrag einmal vorstellen möchte. Aber man lernt am Besten, wenn man in einer Schule jemanden vor sich hat. In Berlin gibt es die Möglichkeit, einen Fremdsprachenkurs zu belegen. Das „sprachenatelier berlin“ (https://www.sprachenatelier-berlin.de/) bietet Thai-Kurse und Privatunterricht in Thai an. Aber das ist sehr teuer. Der Abendkurs kostet 165,- EUR. Einzelunterricht schlägt mit 420,- EUR zu Buche und ein Kurs reicht nicht, um einen Einstieg in die Sprache zu finden.

Die Berliner Volkshochschule (https://www.berlin.de/vhs/) bietet die Thai-Kurse Thai für die Reise, Thai A 1.1, Thai A 1.2, Thai A 1.3, Thai 1.4, Thai A2.1, Thai A2.2 und Thai B1 Konversation an. Die Preise der Kurse liegen bei 80,- EUR bis 126,- EUR. Die etwas günstigeren Kurse sind für 12 – 16 Teilnehmer ausgelegt. Bei den späteren Kursen lernt man mit 8 – 11 Teilnehmern gemeinsam. Die Kurse umfassen 10 Wochen mit jeweils 2 Stunden pro Woche. In der Regel trifft man sich immer am Abend. Eine Ausnahme bildet Thai A 1.1 für die Reise. Dieser Kurs ist auf vier hintereinander folgende Samstage gelegt und soll über das Land und die Sprache informieren. Man lernt ein paar Fragen, Redewendungen und gebräuchliche Phrasen. Der Kurs ist als Werbung für die anderen Thai-Kurse gedacht.

Ich habe schon oft einmal versucht, eine Fremdsprache zu lernen. Aber nur mit einem Buch und einer CD halte ich da nicht durch. Ich bin da einfach nicht diszipliniert genug. Bei einem Kurs an der Volkshochschule hat man da einen gewissen Druck. Fängt man an, möchte man auch weitermachen.

Es geht sehr locker zu und es gibt keine Noten oder Prüfungen. Man soll zu Haus auch üben und das Gelernte wiederholen. Naja, ich sage bewusst „soll“. Oft ist der Wille stark und das Fleisch schwach. Viel lernt man auch in der Volkshochschule. Unsere Lehrerin ist sehr geduldig und wiederholt oft und viel.

Was unseren Kurs so besonders macht

Die thailändischen Konsonanten
Tabelle der Konsonanten. (Zum Vergrößern klicken) Quelle: Jijnasu Yakru (aka Susanne Götz) – Entworfen für Magisterarbeit Susanne Götz CC-by-sa 2.0/de

Frau Ahbe ist eine immer freundliche und gutgelaunte Lehrerin. Es kommt mir immer so vor, als wäre ein Stück aus dem Land des Lächelns in unseren Berliner Klassenraum gerutscht. Sie hat an der Berliner Volkshochschule durchgesetzt, Thai etwas anders zu lehren, als es sonst wohl üblich ist. Wir lernen keine Phrasen und lesen keine Umschrift, sondern lernen die Konsonanten, Vokale, Tonzeichen und Tonregeln. Die ersten Kurse drehen sich um diese Grundlagen. Wie ein Grundschüler lernen wir Buchstaben für Buchstabe und pauken die Grundregeln und das ist gut so.

Die Lehrerin steht oft vor mir. Reihum müssen wir etwas vorlesen und üben. Manchmal ist sie etwas streng und ich muss ein Wort zwei oder drei Mal wiederholen bis ich es halbwegs richtig ausgesprochen habe. Und diese Tonregeln fallen mir verdammt schwer.

Vielleicht bin ich ja der schlechteste Schüler unserer kleinen Gruppe, aber ich habe schon den Kurs A 1.3 gebucht. Ich mach auf jeden Fall weiter! Und wir haben auch schon unseren Urlaub in diesem Jahr gebucht und freuen uns auf zwei Wochen Hua Hin. Ich habe einige Facebook-Freunde aus Thailand gewonnen und versuche mich manchmal an ein paar einfachen Sätzen.

Frau Ahbe sagt immer: „Man muss einen Weg finden.“ Da hat sie recht. Zwei Stunden pro Woche und ein Kurs, der sich so über 10 Wochen erstreckt, sind nicht viel. Irgendwie muss man einen Weg suchen, um die fremde Sprache zu üben und anzuwenden und das ist nicht so schwer. Anders als bei deutschen Facebook-Freunden frage ich nicht dreißig Leute, nur um zwei Antworten zu erhalten. Ich schreibe zwei Thailändern und die antworten auch. Meistens jedenfalls.

Leider wird Thai nur an wenigen Volkshochschulen gelehrt. Wer das Glück hat, in Berlin oder Umgebung zu leben und sich für die Sprache interessiert, sollte sich einmal das Kursangebot anschauen und vielleicht einfach einmal in einen Kurs hineinschnubbern. Ich kann das nur empfehlen.

Kosten für alle Thai-Kurse: (außer Thai A 1.1 für die Reise)

Thai A 1.1 – 27 Unterrichtseinheiten, 10 x ein wöchentliches Treffen zu je 2 Stunden, 88,- EUR

Thai A 1.2 – 27 Unterrichtseinheiten, 10 x ein wöchentliches Treffen zu je 2 Stunden, 88,- EUR

Thai A 1. 3 – 27 Unterrichtseinheiten, 10 x ein wöchentliches Treffen zu je 2 Stunden, 126,- EUR

Thai A 1.4 – 27 Unterrichtseinheiten, 10 x ein wöchentliches Treffen zu je 2 Stunden, 126,- EUR

Thai A 2.1 – 27 Unterrichtseinheiten, 10 x ein wöchentliches Treffen zu je 2 Stunden, 126,- EUR

Thai A 2.2 – 27 Unterrichtseinheiten, 10 x ein wöchentliches Treffen zu je 2 Stunden, 126,- EUR

Thai B 1 – 27 Unterrichtseinheiten, 10 x ein wöchentliches Treffen zu je 2 Stunden, 126,- EUR

Vorteile des Kurses an der Volkshochschule:

Geringe Kosten im Vergleich zu privaten Sprachschulen

Direkter Ansprechpartner vor Ort. Die Lehrerin geht auf die Schüler ein und passt das Lerntempo individuell an. Fragen sind immer erlaubt.

Die Thai-Sprache wird von Anfang an gelernt. Die Kurse bauen aufeinander auf.

Tonregeln, Tonzeichen und Grammatik ist ein wichtiger Bestandteil des Kurses

Mit dem Lehrbuch wird selten gearbeitet. Schwerpunkte sind Tafel und Übungsblätter

Aber auch online kann man inzwischen Thailändisch lernen

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3 Gedanken zu „Thai lernen an einer Berliner Volkshochschule“

  1. Hallo Rene,

    hatte grade deinen Forums-Eintrag zum Thema Thailändisch lernen in Berlin gelesen. Finde das Thema spannend, weil ich selbst gerne an der Volkshochschule unterrichten würde. Mal sehen, ob ich in Berlin die Gelegenheit dazu habe und ob´s von der Zeit passt.

    Grüße… Jan

    Antworten

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